DS N°8: Elektro-Flaggschiff ab 57.700 Euro auf neuen Bildern (2025)

Pünktlich zum 70. Geburtstag der legendären Citroen DS bringt die Marke DS sein neues Flaggschiff N°8. Die Parallele zum Parfüm Chanel N°5 ist wohl nicht ganz ungewollt, aber im Deutschen soll das neue Modell einfach "DS Nummer Acht" ausgesprochen werden. Das neue Elektro-Flaggschiff DS N°8 wurde am 12. Dezember 2024 vorgestellt, seit 6. Februar ist es bestellbar.

Falls Sie sich bereits in dieses Auto verliebt haben sollten, liefern wir Ihnen nun frische Studiobilder. Zunächst startet der N°8 als reines Elektroauto, Versionen mit Verbrenner zu einem späteren Zeitpunkt sind aber nicht ausgeschlossen.

Konfigurator und PDF-Preisliste sind schon online. Die Preise für den Wagen beginnen bei 57.700 Euro; dafür gibt es den 169 kW starken Fronttriebler mit 571 km Reichweite. Für die 180 kW starke Long-Range-Variante mit überragenden 749 km Reichweite zahlt man mindestens 63.200 Euro. Die 257 kW starke Allradvariante ist nur in der gehobenen Ausstattung Etoile verfügbar und kostet dann genau 75.000 Euro.

Im Laden stehen die Autos allerdings erst ab Mitte 2025. Der Hersteller bezeichnet den Wagen als "SUV-Coupé", wir würden ihn eher als Crossover zwischen Limousine und SUV einstufen. Mit 4,82 Meter gehört er für uns in die Mittelklasse, DS schiebt ihn in die Oberklasse. Technisch basiert das Auto auf der Plattform STLA Medium. Das macht das Auto zum Schwestermodell vonPeugeot E-3008, E-5008 und des Opel Grandland Electric.

Antriebe/Akkus|Exterieur/Maße|Interieur |Ausstattung

Antriebe und Akkus

Die Batterien und Antriebe sind aus den schon gestarteten Schwestermodellen bekannt. Drei Versionen werden angeboten; wir haben die Daten aus der PDF-Preisliste:

Zur Art der Elektromotoren macht DS keine Angaben, dochdürfte es sich durchgängig um Permanentmagnet-Synchronmotoren handeln. Beim Fahrevent zum Peugeot E-3008hieß es, der Allradler könne die 83 kW starke Hinterachse über eine mechanische Kupplung abkoppeln, wenn sie nicht gebraucht wird, so dass sie weder bremst noch bestromt werden muss.

Laut DS hängt die Regelung vom gewählten Fahrmodus ab. InEco werden (außer bei starker Leistungsabforderung/Kickdown) lediglich die Vorderräder angetrieben, im Modus Normal wird der Heckantrieb zwischen 15 und 140 km/h abgeschaltet, bei niedrigem und hohem Tempo (sowie bei schlechter Traktion) bleibt er aktiviert.In den Modi Sport und AWD steht der Allradantrieb permanent zur Verfügung, wobei bei Sport die Priorität auf optimale Leistung, bei AWD auf bestmöglicher Traktion liegt.

Die Motoren an der Vorderachse kommen vom Joint Venture Nidec PSA Emotors (NPE), das sie im nordfranzösischen Trémery fertigt. Nach einem Artikel von Italpassion dürfte es sich um den M4-Motorhandeln. Der 83-kW-Motor an der Hinterachse kommt dagegen (zumindest beim E-3008) von Valeo.

Bild von: DS Automobiles

DS N°8 (2025): Die Plattform als Röntgenbild

Zwei Akkus werden angeboten, die mit 74 bzw. 97,2 kWh ähnliche Nettokapazitäten haben wie bei den Schwestermodellen (73 kWh bzw. 96,9/97 kWh). Die mittelgroße Batterie mit 82 kWh aus dem Grandland wird hier nicht offeriert. Dergroße Akku kann kurzzeitig mehr Leistung zur Verfügung stellen. So werden aus den 169 kW der Basisversion 191 kW, aus 180 werden 206 kW undin der Allradversion stehen dann 276 kW zur Verfügung.

Die Akkuzellen werden im nordfranzösischen Billy-Berclau/Douvrin vom Joint-Venture ACC gefertigt. Nach den Informationen zum E-3008 dürfte es sich nun durchgängig um neue NMC811-Zellen handeln; beim E-3008 wurden für die kleine Batterie anfangs noch NMC611-Zellen (mit weniger Nickel und geringerer Energiedichte) von BYD eingesetzt.

Aufgeladen wird mit bis zu 160 kW; die maximale Ladeleistungsoll zwischen 20 und 55Prozent gehalten werden. So soll man die Akkus in 27 Minuten von 20 auf 80 Prozent bringen können. Daraus errechnet sich eine Ladegeschwindigkeit von 1,6 bzw. 2,2 kWh/min– Letzteres ist ein sehr guter Wert für ein 400-Volt-System. In zehn Minuten soll man laut DS Strom für 200 km nachladen können. Nach den von uns errechneten Durchschnittswerten sind es maximal 167 km. Für Wechselstrom gibt es serienmäßig einen 11-kW-Bordlader, später soll es optional 22 kW geben.Der Onboard-Charger ist bidirektional, das heißt, man kann externeGeräte über das Bordnetz aufladen.

Wie erwartet, hat DS die ursprünglich angegebenen WLTP-Verbräuche nach oben korrigiert. Wie bei den letzten Stellantis-Premieren wurden zunächst unrealistisch niedrige Werte angegeben: 12,9 kWh/100 km sollten es beim Fronttriebler sein, 14,2 kWh beim Allradler. Nun werden 15,5 bis 17,4 kWh angegeben, also deutlich mehr. Beim E-3008, wo es ähnlich war, hieß es, die ursprünglich versprochenen Daten seien reine Fahrverbräuche (ohne Ladeverluste) gewesen, also keine WLTP-Werte. Verbräuche aus den Reichweiten und der Nettokapazität zu errechnen ist irreführend.

Es gibt drei Rekuperations-Stufen, bei denen mit 0,6, 1,2 bzw. 1,8 m/s² verzögert wird. Die Rekuperationsstufe wird über Wippen am Lenkrad gewählt. Der zuletztverwendete Modus wird gespeichert. Zusätzlich kannmit einer Taste in der Mittelkonsole das One-Pedal-Drivingmit einer Verzögerung von 12,5 m/s² gewählt werden.

Technische Daten des DS N°8

• Frontantrieb mit 1 Motor, beim Allradantrieb zusätzlich hinten 1 Motor
• Systemleistung / Drehmoment: 169, 178 od. 257 kW / 345 bzw. 511 Nm
• 0-100 km/h / Höchstgeschwindigkeit: 7,7-5,4 Sek. / 190 km/h
• Akku / WLTP-Reichweite: 74 bzw. 97 kWh / 524-749 km
• WLTP-Verbrauch: 15,5-17,4 kWh/100 km
• Maße: 4.834 mm Länge / 1.920 mm Breite mit Spiegeln /1.574 mm Höhe
• Radstand: 2.905 mm
• Kofferraum: 621-1.873 Liter
• Bestellstart / Marktstart: Februar 2025 / Mitte 2025

Exterieur und Maße

Die Karosserieform ist ähnlich wie bei der Studie DS Aero Sport Lounge von 2020, die wir damals allerdings als Shooting Brake einstuften. Das passt noch immer, wenn man hinzufügt: ein hochgelegter Shooting Brake. Mit 4,82 m ist der N°8 etwa so lang wie der Peugeot E-5008, auch der Radstand ist der gleiche, die Höhe mit 1,57 Meter aber über 10 cm geringer.

Stolz ist DS auf die gute Aerodynamik. Der cW-Wert beträgt 0,24, die Stirnfläche misst 3,5 Quadratmeter. Die Lufteinlässe können durch Klappen geöffnet oder geschlossen werden.Zudem ist die Motorhaube vorne weit heruntergezogen.Alle Räder (19 bis 21 Zoll) weisen ein aerodynamisch optimiertes Design auf.

Bild von: DS

Eine Prise Rolls-Royce? Die Front des DS N°8

Zur Optik müssen wir nicht mehr viel schreiben, denn die war größtenteilsschon von den Teaserbildern bekannt. Auf diesen Bildern noch nicht zu erkennen war aber der illuminierte "Grill", wobei senkrechte Lichtlinien die traditionellen Chromlamellen ersetzen.Auch das DS-Logo in diesem "DS Luminascreen" istbeleuchtet. Dazu gibt es senkrechte "Reißzähne", die etwas an den Peugeot 508 erinnern.Die Form der Heckleuchten greift dieses vertikale Element auf und erweitert es zu einem dreistrahligen Design.

Interieur

Im geparkten Zustand schließen die vorderen Türgriffe bündig ab. Bei Annäherung fahren sie elektrisch aus. Die hinteren sind in die C-Säule integriert.Innen kommt viel Aluminium zum Einsatz, dazu kommenNappaleder-Sitze mitMassage-, Kühl- und Heizfunktion. Besonderheit: Vorne gibt es besondere Genickwärmer (Neckwarmer).Im Fond gibt es um bis zu 30 Grad neigbare Rückenlehnen. sowie Kühl- und Heizfunktion in der Sitz- und der Rückenfläche.

Die Monitorlandschaft besteht aus einem10,25-Zoll-Instrumentendisplay und einen 16-Zoll-Touchscreen. Zudem gibt es ein Head-up-Display mitAugmented-Reality-Funktion sowie einen kamerabasierten Innenspiegel und ein Nachtsichtsystem, dasbewegliche Gefahrenquellen auf dem Instrumentendisplay hervorhebt. Zum System gehören auch eine Spracherkennung inklusive ChatGPT, die Audioanlage Electra 3D von Focal mit 14 Lautsprechern, vier USB-C-Anschlüsse sowie Android Auto und Apple CarPlay.Die doppelstöckige Mittelkonsole enthält in der oberen Etage den Wähler des Automatikgetriebes, Schalter für dieFahrprogramme und den Lautstärkeregler.

Optional gibt es ein Glasdach, das durch eine Beschichtung Infrarotstrahlen zurückhalten soll und damit Wärme im Sommer draußen und im Winter drinnen hält.Der Kofferraum fasst 620 Liter. Die Sitze sind im Verhältnis 40/20/40 segmentiert umklappbar, das Maximalvolumen wird noch nicht angegeben.

Ausstattung und Preise

Der DS N°8 wird in den Ausstattungen Pallas und Etoileangeboten. Fünf Außenfarben stehen zur Wahl: Blau, Grau,Weiß, Grau und Schwarz.Serienmäßig an Bord istDS Active Scan Suspension.Das System passt die Stoßdämpfer über ein Magnetventil automatisch an die Fahrbahn an. Dazu wird der Untergrund mithilfe einer Kamera sowie mit Lage- und Beschleunigungssensoren analysiert.Ungewöhnlich für eine Importeursmarke ist der vorausschauende Abstandstempomat (pACC): Sie passt die Geschwindigkeit automatisch vor Kurven, Kreisverkehren oder Kreuzungen sowie vorausschauend bei Tempolimits an.

Das Navigationssystem plant automatisch die nötigen Ladestopps ein und berücksichtigt dabei den zuvor gewünschten Ladezustand bei der Ankunft. Der Akku wird automatisch auf das Schnellladen vorbereitet.Am Lader selbst wird ein paar Monate nach dem MarktstartPlug & Charge unterstützt, man muss sich also nicht via App oder Ladekarte identifizieren.

Wie zu erwarten war, sind die Preise für die Basisversion bei DS rund 10.000 Euro höher als bei den Schwestermodellen:

Unter dem Strich

Der DS N°8 ist mittlerweile das vierte STLA-Medium-Modell, weiteredrei Modelle sind angekündigt: Citroen C5 Aircross, Jeep Compass Electric undLancia Gamma. Ist der DS N°8 deswegen das "Gleiche in Grün"? Nun ja, bei Antrieben und Akkus größtenteils schon. Aber DS kombiniert den Allradantrieb mit dem großen Akku, Peugeot verbandelt ihn mit dem kleinen, und Opel hat bislang noch gar keine AWD-Variante angekündigt. Außerdem setzt sich der N°8bei Karosserie, Interieur und Ausstattung deutlich von den Schwestermodellen ab. Gleiches gilt allerdings auch für die Preise.